Die wiederholten Gaskrisen zwischen Russland und der Ukraine haben auf europäischer Ebene in den letzten Jahren zu einem erheblichen Bedeutungszuwachs von Fragen der Energiesicherheit geführt. Das Buch untersucht vor diesem Hintergrund die geopolitische Vision der EU-Außenenergiepolitik am Beispiel des Südlichen Gaskorridors. Basierend auf den theoretischen Annahmen der Kritischen Geopolitik analysiert die Autorin den Diskurs der Europäischen Kommission im Zuge der Gaskrisen und geht der Frage nach, inwiefern geopolitische Narrative die europäische Energiesicherheitspolitik tatsächlich beeinflussen. Sie beobachtet dabei, wie die Diversifizierung von Gaslieferungen über den Südlichen Gaskorridor zu dem zentralen Narrativ der EU-Kommission wird, um letztlich die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren und Energiesicherheit für Europa zu gewährleisten.
englischAnalysing the geopolitical vision of EU external energy policy, exemplified by the Southern Gas Corridor (SGC), this study places emphasis on how geopolitical discourse and thinking have influenced EU policymaking. It starts from the dominant view that the Russia–Ukraine gas crises have caused energy security to be featured highly on the EU’s agenda. Accordingly, the European Commission has outlined different measures to ensure supply security, one of which is the diversification of routes and sources through the Caspian region. Taking up the conceptual perspective of critical geopolitics, the book analyses the European Commission’s geopolitical reasoning. It observes that the proposed policy solution of diversifying gas supply and routes through the SGC has turned into a publicly accepted narrative in Commission discourse.