Dimensionen der Ästhetik
Herausgegeben von
Manfred Lämmer,
Tim Nebelung
Academia, 1. Auflage 2004, 208 Seiten
Das Werk ist Teil der Reihe
Schriften der Deutschen Sporthochschule Köln
24,50 €
Nicht lieferbar
ISBN
978-3-89665-373-4
Details
Die Ästhetik als philosophische Teildisziplin ist für die Sportwissenschaft von zentraler Bedeutung. Dieser Band versteht sich als multidisziplinäre Zusammenschau und zeigt auf welche Weise und auf welchen verschiedenen wissenschaftlichen Ebenen die Ästhetik präsent ist bzw. verarbeitet werden kann.
Inhalt: Jochen Stücke: Begegnungen mit Barbara Ränsch-Trill · Heino R. Möller: Im Blick zurück nach vorn: Paradiese um 1900. Variationen über ein Thema · Claus-Artur Scheier: Zeiten der Metamorphose · Elk Franke: Das Bild vom Menschen durch die Brille des Sports - Kulturanthropologische Anmerkungen · Eckhard Meinberg: Anthropologie und Ästhetik - Ein unzertrennliches Duo · Volker Schürmann: Sinn der Bewegung - Vorüberlegungen im Anschluß an Plessner · Hans Lenk: Die achte Freie Kunst · Franz Bockrath: Inszenierte Erinnerungen - Zur Technologisierung des Körpers am Beispiel der Haut · Arno Müller: Ästhetik, Schmerzerfahrungen und Risikosport · Thomas Schierl: Ästhetik als Mehrwert journalistischer (Sport-)Fotografie · Tim Nebelung: Sportphilosophie als Integrationsdisziplin der Sportwissenschaft. Chance und Herausforderung für die Sportphilosophie · Biographische Angaben
Dass Barbara Ränsch-Trill mehr als nur 'ästhetische Anstöße' gegeben hat, davon zeugen auch manche Beiträge dieser Festschrift.:
Der Leser, der nach einer systematischen Reihenfolge der Beiträge sucht, wird die Begründung darin finden, dass sie - grob gesehen - der Chronologie entspricht, nach der Barbara Ränsch-Trill auf die Autoren an ihren verschiedenen Stationen gestoßen ist. Erstaunlicherweise ergeben sich anhand dieses Schlüssels aber ebenfalls inhaltliche Aneinanderreihungen und Zusammenhänge. Letztlich versteht sich dieser Band als multidisziplinäre Zusammenschau, auf welche Weise und auf welch verschiedenen wissenschaftlichen Ebenen die Ästhetik präsent ist bzw. verarbeitet werden kann. Dies bezeugt ebenso die unterschiedliche wissenschaftliche Heimat der Autoren.
Anschaulich wird dies an den Erinnerungen von Jochen Stücke, Hochschule Niederrhein in Krefeld, dem 'ersten habilitierten Schüler' von Barbara Ränsch-Trill, wie sie selbst oftmals betonte. Sein Text, in dem er von seinen Begegnungen mit Barbara Ränsch-Trill erzählt und das Verhältnis von Kunst und Philosophie umreißt, sowie seinen Skizzen zu Theophrasts Charakteren veranschaulichen die Wirkung der zu Ehrenden und beantwortet die Frage, warum ihr eine Festschrift gebührt. Im zweiten, mit Bildern untermalten Beitrag schildert Heino R. Möller - em. Professor für Kunstpädagogik und ehemaliger Kollege von Barbara Ränsch-Trill an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig - in umfangreicher Weise, welcher Art die Paradiesvorstellungen um 1900 waren. Dabei zeigt er, dass es die Kunst selbst ist, die mit diesen Bildern die Wirklichkeit des Paradieses schöpferisch erscheinen lässt und damit die grundlegende Sehnsucht des Menschen verbildlicht.
Der erste philosophische Beitrag im engeren Sinne stammt von Claus-Artur Scheier - ebenfalls ein Kollege von Barbara Ränsch-Trill aus Braunschweiger Zeiten und gleichzeitig Mitgutachter ihrer Habilitationsschrift. Darin streift er mit seiner Explikation der Zeiten der Metamorphose den philosophischen 'Welt-Zugang' von Barbara Ränsch-Trill, nämlich den der 'Gestaltung, Umgestaltung'.
Die Reihe sportphilosophischer Beiträge eröffnet Bernd Wirkus, der Barbara Ränsch-Trill von Beginn an im Philosophischen Seminar der Kölner Sporthochschule begleitet hat. Er diskutiert den neuartigen Sportansatz von H. U. Gumbrecht (2005), indem er das Phänomen der Faszination am Sport bzw. jene besonderen 'Präsenzerlebnisse', mit der der Sport die Menschen in seinen Bann zieht, untersucht.
Das Faszinierende im Sport analysiert ebenfalls Elk Franke, von der Humboldt-Universität Berlin, in seiner kulturanthropologischen Studie 'Das Bild vom Menschen durch die Brille des Sports'. Dabei betrachtet er mittels der Semiotik die Strukturbedingungen des Wettkampfes und stellt fest, dass Sport eine ebensolche Sonderwelt wie Kunst oder Theater ist, aber im Gegensatz dazu keine eigene Botschaft transferiert.
Daran anschließend stellt Hans Lenk - der 'Urvater' der deutschsprachigen Sportphilosophie - in ähnlicher Weise die Frage, was Sport mit Kunst gemein hat. Dabei geht es ihm weniger darum, ob Sport Kunst ist oder sein kann als vielmehr darum, ob nicht Züge am Sport besser zu verstehen sind, sofern man 'Merkmale der Kunst als ein Deutungsmodell benutzt'. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass der Sport zwar nicht als eine der Schönen Künste, sehr wohl aber als achte Freie Kunst gesehen werden kann.
Eckhard Meinberg, langjähriger Kollege und Flurnachbar von Barbara Ränsch-Trill, zeigt in seinem Beitrag mit der systematischen Darstellung unterschiedlicher philosophischer Betrachtungseisen, inwieweit Anthropologie und Ästhetik ein 'unzertrennliches Duo' sind. Dies wird nicht nur durch die zahlreichen Verflechtungsmöglichkeiten beider Bereiche deutlich, sondern insbesondere dadurch, dass das Ästhetische die Anthropologie inhaltlich mitgestaltet.
Volker Schürmann, Universität Leipzig, expliziert in seinem Beitrag den 'Sinn der Bewegung' unter Aufnahme und Weiterführung von H. Plessner. Dabei geht es ihm aber nicht - wie man auf den ersten Blick meinen könnte - um die Bedeutung bzw. den Zweck der Bewegung, sondern um den Bewegungssinn als Sinn für Atmosphärisches.
Franz Bockrath, Technische Universität Darmstadt, ist der Geschichte und den Motiven des wenig wissenschaftlich bearbeiteten Gebietes des Tätowierens auf der Spur. In seiner kulturanthropologischen Betrachtung stellt er den damit einhergehenden Bezug zu Haut und Körper dar und skizziert die Intentionen.
Während bei Bockrath ein schmerzvoller Prozess und das als ästhetisch bewertete Endprodukt, das Tatoo, im Blickpunkt stehen, zeigt Arno Müller, Universität Erfurt, langjähriger Mitarbeiter und Doktorand von Barbara Ränsch-Trill, dass ästhetische und zugleich schmerzliche Erfahrung sich nicht ausschließen. Dabei spricht er von einer 'Ästhetik des Schmerzes' und macht dies am Risikosport und an Grenzsituationen deutlich.
Inwieweit die 'Ästhetik als Mehrwert journalistischer (Sport-)Fotografie' verstanden und begründet werden kann, beantwortet Thomas Schierl - ebenfalls Flurnachbar Barbara Ränsch-Trills. Dabei fokussiert er die Rolle der Ästhetik in den Medien und legt dar auf welche Weise Ästhetik im Bereich des Sports sowohl produziert als auch rezipiert wird.
Den Abschluss des Bandes bildet der wissenschaftstheoretische Beitrag von Tim Nebelung, Doktorand und langjähriger Mitarbeiter von Barbara Ränsch-Trill. Da die zu Ehrende sich stets für die generelle Notwendigkeit der Philosophie im Kontext der Sportwissenschaft ausgesprochen hat, versucht dieser Beitrag zu eröffnen, welche Rolle die (Sport-)Philosophie als Integrationsdisziplin der Sportwissenschaft spielen kann.
Inhalt: Jochen Stücke: Begegnungen mit Barbara Ränsch-Trill · Heino R. Möller: Im Blick zurück nach vorn: Paradiese um 1900. Variationen über ein Thema · Claus-Artur Scheier: Zeiten der Metamorphose · Elk Franke: Das Bild vom Menschen durch die Brille des Sports - Kulturanthropologische Anmerkungen · Eckhard Meinberg: Anthropologie und Ästhetik - Ein unzertrennliches Duo · Volker Schürmann: Sinn der Bewegung - Vorüberlegungen im Anschluß an Plessner · Hans Lenk: Die achte Freie Kunst · Franz Bockrath: Inszenierte Erinnerungen - Zur Technologisierung des Körpers am Beispiel der Haut · Arno Müller: Ästhetik, Schmerzerfahrungen und Risikosport · Thomas Schierl: Ästhetik als Mehrwert journalistischer (Sport-)Fotografie · Tim Nebelung: Sportphilosophie als Integrationsdisziplin der Sportwissenschaft. Chance und Herausforderung für die Sportphilosophie · Biographische Angaben
Dass Barbara Ränsch-Trill mehr als nur 'ästhetische Anstöße' gegeben hat, davon zeugen auch manche Beiträge dieser Festschrift.:
Der Leser, der nach einer systematischen Reihenfolge der Beiträge sucht, wird die Begründung darin finden, dass sie - grob gesehen - der Chronologie entspricht, nach der Barbara Ränsch-Trill auf die Autoren an ihren verschiedenen Stationen gestoßen ist. Erstaunlicherweise ergeben sich anhand dieses Schlüssels aber ebenfalls inhaltliche Aneinanderreihungen und Zusammenhänge. Letztlich versteht sich dieser Band als multidisziplinäre Zusammenschau, auf welche Weise und auf welch verschiedenen wissenschaftlichen Ebenen die Ästhetik präsent ist bzw. verarbeitet werden kann. Dies bezeugt ebenso die unterschiedliche wissenschaftliche Heimat der Autoren.
Anschaulich wird dies an den Erinnerungen von Jochen Stücke, Hochschule Niederrhein in Krefeld, dem 'ersten habilitierten Schüler' von Barbara Ränsch-Trill, wie sie selbst oftmals betonte. Sein Text, in dem er von seinen Begegnungen mit Barbara Ränsch-Trill erzählt und das Verhältnis von Kunst und Philosophie umreißt, sowie seinen Skizzen zu Theophrasts Charakteren veranschaulichen die Wirkung der zu Ehrenden und beantwortet die Frage, warum ihr eine Festschrift gebührt. Im zweiten, mit Bildern untermalten Beitrag schildert Heino R. Möller - em. Professor für Kunstpädagogik und ehemaliger Kollege von Barbara Ränsch-Trill an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig - in umfangreicher Weise, welcher Art die Paradiesvorstellungen um 1900 waren. Dabei zeigt er, dass es die Kunst selbst ist, die mit diesen Bildern die Wirklichkeit des Paradieses schöpferisch erscheinen lässt und damit die grundlegende Sehnsucht des Menschen verbildlicht.
Der erste philosophische Beitrag im engeren Sinne stammt von Claus-Artur Scheier - ebenfalls ein Kollege von Barbara Ränsch-Trill aus Braunschweiger Zeiten und gleichzeitig Mitgutachter ihrer Habilitationsschrift. Darin streift er mit seiner Explikation der Zeiten der Metamorphose den philosophischen 'Welt-Zugang' von Barbara Ränsch-Trill, nämlich den der 'Gestaltung, Umgestaltung'.
Die Reihe sportphilosophischer Beiträge eröffnet Bernd Wirkus, der Barbara Ränsch-Trill von Beginn an im Philosophischen Seminar der Kölner Sporthochschule begleitet hat. Er diskutiert den neuartigen Sportansatz von H. U. Gumbrecht (2005), indem er das Phänomen der Faszination am Sport bzw. jene besonderen 'Präsenzerlebnisse', mit der der Sport die Menschen in seinen Bann zieht, untersucht.
Das Faszinierende im Sport analysiert ebenfalls Elk Franke, von der Humboldt-Universität Berlin, in seiner kulturanthropologischen Studie 'Das Bild vom Menschen durch die Brille des Sports'. Dabei betrachtet er mittels der Semiotik die Strukturbedingungen des Wettkampfes und stellt fest, dass Sport eine ebensolche Sonderwelt wie Kunst oder Theater ist, aber im Gegensatz dazu keine eigene Botschaft transferiert.
Daran anschließend stellt Hans Lenk - der 'Urvater' der deutschsprachigen Sportphilosophie - in ähnlicher Weise die Frage, was Sport mit Kunst gemein hat. Dabei geht es ihm weniger darum, ob Sport Kunst ist oder sein kann als vielmehr darum, ob nicht Züge am Sport besser zu verstehen sind, sofern man 'Merkmale der Kunst als ein Deutungsmodell benutzt'. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass der Sport zwar nicht als eine der Schönen Künste, sehr wohl aber als achte Freie Kunst gesehen werden kann.
Eckhard Meinberg, langjähriger Kollege und Flurnachbar von Barbara Ränsch-Trill, zeigt in seinem Beitrag mit der systematischen Darstellung unterschiedlicher philosophischer Betrachtungseisen, inwieweit Anthropologie und Ästhetik ein 'unzertrennliches Duo' sind. Dies wird nicht nur durch die zahlreichen Verflechtungsmöglichkeiten beider Bereiche deutlich, sondern insbesondere dadurch, dass das Ästhetische die Anthropologie inhaltlich mitgestaltet.
Volker Schürmann, Universität Leipzig, expliziert in seinem Beitrag den 'Sinn der Bewegung' unter Aufnahme und Weiterführung von H. Plessner. Dabei geht es ihm aber nicht - wie man auf den ersten Blick meinen könnte - um die Bedeutung bzw. den Zweck der Bewegung, sondern um den Bewegungssinn als Sinn für Atmosphärisches.
Franz Bockrath, Technische Universität Darmstadt, ist der Geschichte und den Motiven des wenig wissenschaftlich bearbeiteten Gebietes des Tätowierens auf der Spur. In seiner kulturanthropologischen Betrachtung stellt er den damit einhergehenden Bezug zu Haut und Körper dar und skizziert die Intentionen.
Während bei Bockrath ein schmerzvoller Prozess und das als ästhetisch bewertete Endprodukt, das Tatoo, im Blickpunkt stehen, zeigt Arno Müller, Universität Erfurt, langjähriger Mitarbeiter und Doktorand von Barbara Ränsch-Trill, dass ästhetische und zugleich schmerzliche Erfahrung sich nicht ausschließen. Dabei spricht er von einer 'Ästhetik des Schmerzes' und macht dies am Risikosport und an Grenzsituationen deutlich.
Inwieweit die 'Ästhetik als Mehrwert journalistischer (Sport-)Fotografie' verstanden und begründet werden kann, beantwortet Thomas Schierl - ebenfalls Flurnachbar Barbara Ränsch-Trills. Dabei fokussiert er die Rolle der Ästhetik in den Medien und legt dar auf welche Weise Ästhetik im Bereich des Sports sowohl produziert als auch rezipiert wird.
Den Abschluss des Bandes bildet der wissenschaftstheoretische Beitrag von Tim Nebelung, Doktorand und langjähriger Mitarbeiter von Barbara Ränsch-Trill. Da die zu Ehrende sich stets für die generelle Notwendigkeit der Philosophie im Kontext der Sportwissenschaft ausgesprochen hat, versucht dieser Beitrag zu eröffnen, welche Rolle die (Sport-)Philosophie als Integrationsdisziplin der Sportwissenschaft spielen kann.
Weitere Informationen
Auflage | 1 |
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ISBN | 978-3-89665-373-4 |
Untertitel | Festschrift für Barbara Ränsch-Trill |
Erscheinungsdatum | 07.09.2004 |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Verlag | Academia |
Ausgabeart | Softcover |
Sprache | deutsch |
Seiten | 208 |
Medium | Buch |
Produkttyp | Wissenschaftsliteratur |