Geschlecht als Erwartung
Das Geschlechtsdiskriminierungsverbot als Recht gegen Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität
Nomos, 1. Auflage 2011, 288 Seiten
Das Werk ist Teil der Reihe
Schriften zur Gleichstellung
Beschreibung
In verfassungs-, europa- und menschenrechtlicher Rechtsprechung werden Diskriminierungen wegen der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität nur vereinzelt als „Diskriminierung wegen des Geschlechts“ verhandelt. Geschlechterforschung zeigt jedoch, dass Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung Teil der Kategorisierung Geschlecht sind, und dass die dem Recht zugrunde liegende Annahme zweier biologisch eindeutig verschiedener und gegensätzlich gedachter Geschlechter hinterfragt werden muss.
Das Werk bereitet Grundlagen der Geschlechterforschung für die Rechtswissenschaft auf und veranschaulicht am Beispiel des Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG, wie diese Erkenntnisse im Antidiskriminierungsrecht berücksichtigt werden können. Eine detaillierte Rechtsprechungsanalyse zeichnet die diskursive Herstellung des Rechtsbegriffs „Geschlecht“ nach und untersucht Defizite und Potenziale für einen dem Stand der Geschlechterforschung angemessenen Umgang mit Geschlechterfragen.
Das Werk leistet einen Beitrag zur rechtspolitischen wie zur wissenschaftlichen Diskussion. Durch eingehende Erläuterungen der relevanten rechtsdogmatischen Fragen ist es auch außerhalb des juristischen Faches nutzbar.
Das Werk bereitet Grundlagen der Geschlechterforschung für die Rechtswissenschaft auf und veranschaulicht am Beispiel des Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG, wie diese Erkenntnisse im Antidiskriminierungsrecht berücksichtigt werden können. Eine detaillierte Rechtsprechungsanalyse zeichnet die diskursive Herstellung des Rechtsbegriffs „Geschlecht“ nach und untersucht Defizite und Potenziale für einen dem Stand der Geschlechterforschung angemessenen Umgang mit Geschlechterfragen.
Das Werk leistet einen Beitrag zur rechtspolitischen wie zur wissenschaftlichen Diskussion. Durch eingehende Erläuterungen der relevanten rechtsdogmatischen Fragen ist es auch außerhalb des juristischen Faches nutzbar.
Bibliografische Angaben
Auflage | 1 |
---|---|
ISBN | 978-3-8329-6628-7 |
Untertitel | Das Geschlechtsdiskriminierungsverbot als Recht gegen Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität |
Erscheinungsdatum | 04.08.2011 |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Verlag | Nomos |
Ausgabeart | Softcover |
Sprache | deutsch |
Seiten | 288 |
Medium | Buch |
Produkttyp | Wissenschaftsliteratur |
Rezensionen
»Das Werk zeichnet sich aus durch eine umfassend recherchierte, gut systematisierte und übersichtliche Darstellung von relevanten Rechtsaspekten rund um Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung... Wer Geschlecht jenseits der Vergleichsgruppe Frau - Mann verstehen und in der eigenen Arbeit berücksichtigen möchte, hat mit dem Werk 'Geschlecht als Erwartung' dank Adamietz hierfür eine ganz besonders anregende und eingängliche Lektüre. In der Rezeption dieser gut lesbaren und nachvollziehbar argumentierenden Arbeit wird es zukünftig schwer fallen, Geschlecht im Recht auf den simplistischen Gegensatz zwischen Männern und Frauen zu reduzieren. Vielmehr ist die Arbeit ein Vorstoß, der es zukünftig auch Trans* und Inter*, Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Queers und anderen Personen, die jenseits zweigeschlechtlicher und heteronormativer Identitätskonzepte leben, ermöglichen soll, sich auf das Geschlechtsdiskriminierungsverbot in Antidiskriminierungsnormen berufen zu können.«
Lucy Chebout, STREIT 3/13
»Das vorliegende Buch demonstriert auf vorbildliche Weise, wie in einer rechtswissenschaftlichen Analyse, in der Geschlechtervielfalt und Heteronormaktivitätskritik ernst genommen und zu Ausgangspunkten gemacht werden, eine konsequente Neuauslegung von 'Geschlecht' als gleichheitsrechtlichem Begriff vorgestellt werden kann... Der antidiskriminierungsrechtliche Begriff 'Geschlecht' gewinnt in Adamietz' Verständnis von ›Geschlecht als Erwartung‹ gleichzeitig Komplexität und Anwendbarkeit. Dies ist besonders verdienstvoll, da Geschlechtertheorie und Rechtspraxis oft als angeblich unvereinbar gegeneinander ausgespielt werden. Damit ist dieses Buch ein wichtiger und, wie nicht zuletzt die Pressemitteilung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, außerordentlich zeitgemäßer Beitrag für Geschlechterstudien, Rechtswissenschaft und Rechtspraxis.«
Anson Koch-Rein, querelles-net.de 1/12
»Die ersten drei Kapitel sind wohl für Nicht-Jurist_inn_en wie Jurist_inn_en gleichermaßen interessant... Es ist zu wünschen, dass sich Adamietz' Konzept durchsetzt, denn dann wären viele Fehlentscheidungen der nationalen und internationalen Gerichte nicht mehr möglich.«
Caroline Voithofer, aep informationen 4/12
»Adamietz liefert nicht nur einen Überblick über Entwicklung und Mechanismen des Antidiskriminierungsrechts, sondern vollzieht ebenso detailliert wie umfassend Forschungsergebnisse der Gender Studies nach, die sie dann wiederum im Gebiet des Rechtes produktiv macht. Umgekehrt weist sie die Bedeutung des Rechts in der diskursiven Herstellung und Normalisierung heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit nach. Die Studie belegt damit die Produktivität interdisziplinären Denkens und Arbeitens und steht beispielhaft für das vergleichsweise junge Feld der interdisziplinären Geschlechterforschung in den Rechtswissenschaften. Die beeindruckend klare und von Sprachwitz getragene Darstellung macht die mitunter komplizierte Materie einem breiten Publikum zwischen Forschung und (Rechts-) Praxis, zwischen Geschlechterstudien und Rechtswissenschaften, zugänglich und lässt die Lektüre zu einem Vergnügen werden.«
Aline Oloff, Feministische Studien 2/12
»Insgesamt handelt es sich also um eine bemerkenswerte Arbeit. Adamietz untersucht ein höchst aktuelles Thema; ihre Ergebnisse sind sowohl wissenschaftlich als auch rechtspraktisch von großer Bedeutung; die Lektüre ist zudem ein Vergnügen. Der Autorin gelingt es zweifellos, ihren eigenen Anspruch einzulösen und ein "stimmiges und anwendungsfähiges Konzept" zu liefern, das auf der dringend notwendigen Rezeption neuen außerrechtlichen Wissens beruht. Die Urteilsanalyse bildet ein detailliertes Lehrbuch und Nachschlagewerk für die jüngere Verfassungsrechtsgeschichte zum Thema Geschlecht - unabhängig davon, ob alle Leser_innen alle Interpretationen teilen werden... Sowohl die Verfassungsrechtswissenschaft als auch die Geschlechterforschung werden durch die Untersuchung maßgeblich bereichert.«
Ulrike A.C. Müller, Kritische Justiz 3/12
»durchweg positiven Eindruck der Arbeit: Man liest sie mit großem Gewinn, auch wenn am Ende einige Fragen offen bleiben. "Geschlecht" bleibt nach wie vor ein problematisches Thema für das Recht.«
Dr. Michael Grünberger, JZ 11/12
»Die hier besprochene Dissertation ist von ansteckender Erkenntnisfreude getragen. Mit ihr werden zunächst die Antidiskriminierungsmerkmale "Geschlecht", "sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsidentität" und deren Verankerung in Völker-, Europa- und nationalem Recht dargestellt. Einen Höhepunkt der Arbeit bildet die klarsichtige Zusammenfassung der hierzu ergangenen Rechtsprechung, insbesondere derjenigen des BVerfG zu Trans- und Homosexualität und zur Gleichberechtigung von Mann und Frau.... Adamietz zeigt auf, dass diese Rechtsprechung auf Grund ihrer inneren Widersprüche und der Unvereinbarkeit mit den Erkenntnissen aktueller Gechlechterforschung zum Scheitern verurteilt ist. Dies gelingt ihr, gerade weil sie diese Rechtsprechung ernstnimmt und eine Ernsthaftigkeit des Bemühens des BVerG unterstellt. Nach der von Adamietz überzeugend entwickelten Alternative sind alle drei genannten Merkmale von einem Geschlechtsdiskriminierungsverbot erfasst, das es verbietet, "Erwartungen an Menschen wegen ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer vermeintlichen Geschlechtergruppe zu stellen und Enttäuschungen dieser Erwartungen zu sanktionieren". Die souveräne Arbeit vermittelt die Ahnung, dass dies einen Gewinn für alle Menschen darstellen könnte.«
RA Dirk Siegfried, FPR 1/12
Lucy Chebout, STREIT 3/13
»Das vorliegende Buch demonstriert auf vorbildliche Weise, wie in einer rechtswissenschaftlichen Analyse, in der Geschlechtervielfalt und Heteronormaktivitätskritik ernst genommen und zu Ausgangspunkten gemacht werden, eine konsequente Neuauslegung von 'Geschlecht' als gleichheitsrechtlichem Begriff vorgestellt werden kann... Der antidiskriminierungsrechtliche Begriff 'Geschlecht' gewinnt in Adamietz' Verständnis von ›Geschlecht als Erwartung‹ gleichzeitig Komplexität und Anwendbarkeit. Dies ist besonders verdienstvoll, da Geschlechtertheorie und Rechtspraxis oft als angeblich unvereinbar gegeneinander ausgespielt werden. Damit ist dieses Buch ein wichtiger und, wie nicht zuletzt die Pressemitteilung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, außerordentlich zeitgemäßer Beitrag für Geschlechterstudien, Rechtswissenschaft und Rechtspraxis.«
Anson Koch-Rein, querelles-net.de 1/12
»Die ersten drei Kapitel sind wohl für Nicht-Jurist_inn_en wie Jurist_inn_en gleichermaßen interessant... Es ist zu wünschen, dass sich Adamietz' Konzept durchsetzt, denn dann wären viele Fehlentscheidungen der nationalen und internationalen Gerichte nicht mehr möglich.«
Caroline Voithofer, aep informationen 4/12
»Adamietz liefert nicht nur einen Überblick über Entwicklung und Mechanismen des Antidiskriminierungsrechts, sondern vollzieht ebenso detailliert wie umfassend Forschungsergebnisse der Gender Studies nach, die sie dann wiederum im Gebiet des Rechtes produktiv macht. Umgekehrt weist sie die Bedeutung des Rechts in der diskursiven Herstellung und Normalisierung heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit nach. Die Studie belegt damit die Produktivität interdisziplinären Denkens und Arbeitens und steht beispielhaft für das vergleichsweise junge Feld der interdisziplinären Geschlechterforschung in den Rechtswissenschaften. Die beeindruckend klare und von Sprachwitz getragene Darstellung macht die mitunter komplizierte Materie einem breiten Publikum zwischen Forschung und (Rechts-) Praxis, zwischen Geschlechterstudien und Rechtswissenschaften, zugänglich und lässt die Lektüre zu einem Vergnügen werden.«
Aline Oloff, Feministische Studien 2/12
»Insgesamt handelt es sich also um eine bemerkenswerte Arbeit. Adamietz untersucht ein höchst aktuelles Thema; ihre Ergebnisse sind sowohl wissenschaftlich als auch rechtspraktisch von großer Bedeutung; die Lektüre ist zudem ein Vergnügen. Der Autorin gelingt es zweifellos, ihren eigenen Anspruch einzulösen und ein "stimmiges und anwendungsfähiges Konzept" zu liefern, das auf der dringend notwendigen Rezeption neuen außerrechtlichen Wissens beruht. Die Urteilsanalyse bildet ein detailliertes Lehrbuch und Nachschlagewerk für die jüngere Verfassungsrechtsgeschichte zum Thema Geschlecht - unabhängig davon, ob alle Leser_innen alle Interpretationen teilen werden... Sowohl die Verfassungsrechtswissenschaft als auch die Geschlechterforschung werden durch die Untersuchung maßgeblich bereichert.«
Ulrike A.C. Müller, Kritische Justiz 3/12
»durchweg positiven Eindruck der Arbeit: Man liest sie mit großem Gewinn, auch wenn am Ende einige Fragen offen bleiben. "Geschlecht" bleibt nach wie vor ein problematisches Thema für das Recht.«
Dr. Michael Grünberger, JZ 11/12
»Die hier besprochene Dissertation ist von ansteckender Erkenntnisfreude getragen. Mit ihr werden zunächst die Antidiskriminierungsmerkmale "Geschlecht", "sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsidentität" und deren Verankerung in Völker-, Europa- und nationalem Recht dargestellt. Einen Höhepunkt der Arbeit bildet die klarsichtige Zusammenfassung der hierzu ergangenen Rechtsprechung, insbesondere derjenigen des BVerfG zu Trans- und Homosexualität und zur Gleichberechtigung von Mann und Frau.... Adamietz zeigt auf, dass diese Rechtsprechung auf Grund ihrer inneren Widersprüche und der Unvereinbarkeit mit den Erkenntnissen aktueller Gechlechterforschung zum Scheitern verurteilt ist. Dies gelingt ihr, gerade weil sie diese Rechtsprechung ernstnimmt und eine Ernsthaftigkeit des Bemühens des BVerG unterstellt. Nach der von Adamietz überzeugend entwickelten Alternative sind alle drei genannten Merkmale von einem Geschlechtsdiskriminierungsverbot erfasst, das es verbietet, "Erwartungen an Menschen wegen ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer vermeintlichen Geschlechtergruppe zu stellen und Enttäuschungen dieser Erwartungen zu sanktionieren". Die souveräne Arbeit vermittelt die Ahnung, dass dies einen Gewinn für alle Menschen darstellen könnte.«
RA Dirk Siegfried, FPR 1/12
Produktsicherheit
Hersteller der hier angebotenen Produkte gemäß GPSR
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Waldseestraße 3 - 5
76530 Baden-Baden, Deutschland
service@nomos.de
www.nomos.de