Entgrenzte Erwerbsarbeit ist keine exotische Ausnahme mehr, und für eine wachsende Zahl von Beschäftigten bedeutet das, sich auch einer zunehmenden Entgrenzung von Familie sowie von Geschlechterverhältnissen stellen zu müssen. »Grenzmanagement« heißt für sie die neue, noch ungewohnte Herausforderung: Schon die gemeinsame Anwesenheit von Familienmitgliedern will organisiert sein, Zeitlücken für Familienleben müssen gefunden, Pflichten neu ausgehandelt, Arbeitsteilungsmuster – auch zwischen den Geschlechtern – neu definiert werden. Anhand einer breit angelegten qualitativen Untersuchung von Müttern und Vätern aus Filmwirtschaft und Einzelhandel in Ost- und Westdeutschland, die in diesem Buch dargestellt wird, lässt sich ermessen, wie viel Anstrengungen und Einfallsreichtum notwendig sind, um eine gemeinsame familiale Lebensführung zu etablieren, wenn sich die raum-zeitlichen Bedingungen des Arbeitens und Lebens flexibilisieren. Sollten sich die mehrfachen Entgrenzungen forciert fortsetzen, droht – ohne politische Unterstützung bzw. Gegensteuerung – eine »Reproduktionslücke« in Familien mit massiven Konsequenzen für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft.
Bibliographical data
Bibliographical data
Edition
1
ISBN
978-3-8360-8700-1
Subtitle
Grenzmanagement im Alltag als neue Herausforderung
Publication Date
Jun 1, 2009
Year of Publication
2009
Publisher
Nomos
Format
Softcover
Language
deutsch
Pages
399
Copyright Year
2009
Medium
Book
Product Type
Scientific literature
Reviews
»Die Darstellung der Ergebnisse ist umfassend, nachvollziehbar und sehr anschaulich. ... Sowohl die Konzeption der Studie und Darstellung der Ergebnisse als auch die Diskussion derselben in dem Gesamtzusammenhang der Forschung überzeugen. ... Insgesamt ist es vor allem das Ziel und seine exzellente Umsetzung , einen solch komplexen und unabgeschlossenen Bereich gesellschaftlichen Wandels subjektbezogen, aber dennoch umfassend zu betrachten und bislang übersehene oder übergangene Interdependenzen mit anderen Bereichen im Besonderen zu berücksichtigen, das die Qualität und den Wert dieser Studie ausmacht.« (Die ZeitSchrift [www.tempi.de; online], Ausg. 24 [2010])
»Die Studie ... kann aufgrund ihres ambitionierten und in sich plausiblen theoretischen Ansatzes und ihrer überzeugenden empirischen Forschungsarbeit schon jetzt als Standardwerk zum gegenwärtig viel diskutierten Spannungsverhältnis zwischen Erwerbsarbeit und Familie bezeichnet werden.« (Sozialwiss. Literatur-Rundschau 1/2010)