Rechtsgleichheit und Rechtspluralismus

Wir leben in einer Welt, worin Kulturen unterschiedlicher Zeiten und Völker sich begegnen. Mit Problemen des ›kulturellen Pluralismus‹ werden heute nicht nur die Sozialwissenschaften, sondern auch Gesetzgebung und Rechtspraxis ständig konfrontiert. Wie sollen sie sich verhalten? Sollen sie versuchen, den Pluralismus zugunsten eines einzigen, für alle gleichen Rechts zu unterdrücken? Oder sollen sie umgekehrt das Recht für pluralistische Gestaltungsformen möglichst weit öffnen, gar bis hin zum eigenen ›kulturellen Identitätsverlust‹?
In diesem Sammelband versuchen Juristen, Historiker, Ethnologen, Soziologen und Biologen, die Fragen im interdisziplinären Gespräch zu beantworten. Ihre Beiträge wenden sich an alle, die an Theorie und Praxis des staatlichen Miteinanders einer Mehrheit von Kulturen interessiert sind. Sie behandeln sowohl die historische Dimension von pluralistischem Gemeinwesen als auch aktuelle deutsche Probleme, beispielsweise im Familien- und Strafrecht.