Intercreditor Agreements kommen in einer Vielzahl von strukturierten Finanzierungen zum Einsatz. Dieses für komplexe Finanzierungen oftmals zentrale Dokument hat bisher in der wissenschaftlichen Literatur nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die es aufgrund seiner Bedeutung, insbesondere in Insolvenz- und Restrukturierungsszenarien, verdient hätte.
In diese Lücke stößt die vorliegende Arbeit. Neben der Beschreibung der wesentlichen Funktionsmechanismen von Intercreditor Agreements wird die Rolle dieses Vertrages für die gesamte Finanzierungsstruktur aufgearbeitet. Am Beispiel eines Einsatzes in der Projektfinanzierung unternimmt der Autor eine Einordnung der Vertragsregelungen in die deutsche Zivilrechtsdogmatik und untersucht mit Hilfe der ökonomischem Analyse des Rechts die Bestandskraft der Intercreditor-Regelungen in der Insolvenz einer der beteiligten Parteien. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Möglichkeit der Bestandskraft der Rangabrede in der Insolvenz.
englischIntercreditor Agreements are an integral part of many structured finance transactions. The LMA-Intercreditor Agreement (Loan Market Association) is a document often used as standard form in international project finance. When it comes to an insolvency or a restructuring szenario, intercreditor agreements are among the most important contracts to consider. Still, intercreditor agreements have not yet recieved the attention they deserve in German legal literature. This work tries to close this gap.
The author uses project finance as an example to demonstrate the mechanics most commonly found in intercreditor agreements and describes its role in complex structured finance transactions. He classifies the intercreditor rules under German civil law and examines how intercreditor agreements are treated under German insolvency law. A strong focus is put on the rank and subordination between creditors.