Risikomanagement ist mittlerweile in allen Branchen von großer Bedeutung. Trotzdem sind die insoweit anerkannten aktienrechtlichen Vorstandspflichten weitgehend auf dem Stand des KonTraG aus dem Jahr 1998 verharrt, nach dem lediglich ein Früherkennungssystem erforderlich ist. Dem tritt die Arbeit entgegen und legt ausführlich dar, dass der Vorstand zur Einrichtung eines tatsächlichen Risikomanagementsystems verpflichtet ist.
Außerdem wird der Inhalt dieser Pflicht näher konkretisiert. Als Grundlage dient die Darstellung der betriebswirtschaftlichen Theorie sowie der Risikomanagementanforderungen im Bank- und Versicherungsaufsichtsrecht. Jenseits einer pauschalen Übertragung bzw. „Ausstrahlung“ der aufsichtsrechtlichen Anforderungen auf das allgemeine Aktienrecht werden Parallelen und Unterschiede differenziert herausgearbeitet. Es werden Mindestanforderungen formuliert, die eine Anpassung des Risikomanagements an die individuelle Unternehmenssituation ermöglichen.
englischEnterprise Risk Management has developed to be a key factor for all businesses. Yet, scholars deny a duty of the board of a stock corporation to establish an Enterprise Risk Management under German law. This work takes the opposing view, showing that such duty does exist.
Beyond that, the duty’s scope is described in more detail. For this, concepts of Enterprise Risk Management in managerial economics as well as under banking and insurance supervision law are introduced. While a general spill-over of these concepts to stock corporation law must be resisted, they may serve as a helpful guidance within a differentiated approach that takes into account the distinctive features of financial industries. This work establishes minimum requirements of risk management that allow for an adaption to the individual business.