Der Frage nach einer Haftung für vorvertragliche Falschinformationen wohnt naturgemäß ein Spannungsverhältnis inne. Das Bedürfnis der Parteien, durch eine vorteilhafte Beschreibung des Vertragsgegenstandes einen für sie günstigen (und damit für die Gegenseite ungünstigen) Vertragsschluss zu erzielen, steht den Prinzipien der Redlichkeit und des Vertrauensschutzes im Rechtsverkehr gegenüber. Die Studie nimmt mit der informationellen Fahrlässigkeitshaftung im vorvertraglichen Bereich einen Ausschnitt dieser Problematik in den Blick.
Im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung der Rechtslage in England und in Deutschland werden die Voraussetzungen, Rechtsfolgen und Grenzen einer solchen Haftung entwickelt. Anhand übergeordneter Gesichtspunkte wie der ökonomischen Analyse werden die jeweiligen Lösungsansätze auf ihre Tauglichkeit zur Bewältigung der zu Grunde liegenden Sachprobleme untersucht, um auf diese Weise einen Beitrag zu einer qualitativen Regelevolution zu leisten.
englischThere is an inherent tension with regard to the question of a liability for pre-contractual misrepresentations. The desire of the parties to conclude a contract advantageous for them (and, thus, disadvantegeous for the other party) by favorably describing the subject matter of the contract is up against the principles of honesty and the protection of legitimate expectations in legal dealings. The current study scutinizes a part of this issue: the liability for pre-contractual negligent misrepresentations. By way of a comparative analysis of the legal situation in England and in Germany the prerequisites, the available remedies and the limits of such liability are established. Under recourse to overriding aspects such as the economic analysis the respective approaches are assessed regarding their feasibility to provide a workable solution for the underlying factual issues in order to make a contribution to a qualitative evolution of the stipulations.