„Verbreitet das Warten auf ein Fortpflanzungsmedizingesetz“ hallt der immer lauter werdende Ruf nach dem Gesetzgeber durch die Medizin- und Rechtswissenschaften, das medizinisch veraltete und gesellschaftlich überholte ESchG zu reformieren. Das ESchG, das bis heute das Recht der Reproduktionsmedizin maßgeblich bestimmt, besteht seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1991 nahezu unverändert fort. Damit hält das Gesetz schon lange weder den Fortschritten der modernen Fortpflanzungsmedizin noch den gewandelten gesellschaftlichen Wertanschauungen stand. Es ist höchste Zeit, dass sich der Gesetzgeber seiner legislativen Verantwortung bewusst wird und ein zeitgemäßes Fortpflanzungsmedizingesetz schafft. Die Arbeit zeigt den bestehenden gesetzgeberischen Handlungsbedarf im Recht der Reproduktionsmedizin auf und bietet hierfür Lösungsvorschläge, wobei die im Augsburg-Münchner-Entwurf für ein Fortpflanzungsmedizingesetz (AME-FMedG) vorgeschlagenen Regelungen aufgenommen und kritisch hinterfragt werden.
Dr. Carina Dorneck wurde mit dem Dorothea-Erxleben-Preis der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie dem 23. Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen e.V. (GRPG) ausgezeichnet.
englischThe jurisprudence as well as the medical research sector have repeatedly issued calls for a reform of the medically and socially out-dated ESchG. The ESchG, which decisively influences the laws and regulations of reproductive medicine until today, has remained almost unmodified since it entered into force in 1991. The law has not withstood the advances in modern reproductive medicine nor the changes to social values. It is therefore time for the legislator to become aware of his legislative responsibility and to create a modern reproductive medicine law. The treatise shows the legislative need for action in the field of reproductive medicine and proposes solutions for this, whereby the provisions proposed in the so-called “Augsburg-Münchner Entwurf für ein Fortpflanzungsmedizingesetz (AME-FMedG)”, the Augsburg-Munich Draft for a Reproductive Medicine Law, are included and critically questioned.