In dieser Arbeit wird der frühneuzeitliche Rinderhandel erstmals umfassend untersucht und dabei die Verkettung von Ökonomie und Herrschaft aufgezeigt. Die aufgrund naturräumlicher Unterschiede und saisonaler Nutzungszyklen anfallenden Transfers wickelten insbesondere jüdische Händler ab. Regelmäßig wurden magere Ochsen aus den Mittelgebirgen in die fruchtbaren Flussauen verkauft, dort gemästet und anschließend in die Städte mit ihrem wachsenden Fleischkonsum geliefert.
Landwirte, Metzger, Händler und Obrigkeit rangen intensiv um die Regulierung des Handels. Forderungen nach Exportbeschränkungen setzten sich allein während Teuerungskrisen durch. Eine Diskursanalyse belegt, dass die Obrigkeit zunehmend handlungsfähiger und -williger wurde und wie sich der handelspolitische Diskurs zu liberalisieren begann.
englischFor the first time the study analyses comprehensively early modern cattle trade and points out the connection between economy and rule. The transfers provoked by environmental differences and seasonal cycles of usage were transacted particularly by jewish traders. Periodically lean oxes from the low mountain ranges were trated to the fertile valleys, where they were fattened and afterwards delivered into the cities with their growing consumption of meat.
Farmers, butchers, traders and authorities struggled intensively for the organization of the trade. Demands for export restrictions got through only during price rise crisises. A discourse analysis proofs that authorities became more capable and willing of acting and how the discourse about trade policy began to be liberalized.