Um die Verfassungsmäßigkeit von Strafnormen oder einzelner strafprozessualer Regelungen verbindlich klären zu lassen, können – und müssen – sich die Strafgerichte gegebenenfalls im Wege einer Richtervorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG an das Bundesverfassungsgericht wenden. Die Untersuchung zeigt dabei nicht nur typische Konstellationen im Straf- und Strafverfahrensrecht auf, sondern beleuchtet auch die zahlreichen Rechtsprobleme, die das Verfahren der konkreten Normenkontrolle in Strafsachen aufwirft. Kritikpunkte an der geltenden Fassung und Praxis des Art. 100 Abs. 1 GG werden abschließend in einem Reformvorschlag zusammengeführt.
Die Arbeit wurde mit Promotionspreis der Rechtsanwaltskammer München und dem Promotionspreis der Freunde und Förderer der Rechtswissenschaft an der Universität Passau ausgezeichnet.
englischPursuant to Article 100 (1) of the Basic Law, German criminal judges are entitled – and may even be obliged – to call upon the Federal Constitutional Court in order to have the constitutionality of particular rules of substantive or procedural criminal law clarified in a binding manner. Against this background, the study analyses the scope of this specific judicial review procedure from the perspective of criminal law. It also sheds a light on the numerous legal issues that are linked the application of Article 100 (1) GG in criminal cases. Overall, the study criticises the current legal framework and therefore submits a detailed proposal for reform.