Durch den weltwärts-Freiwilligendienst soll es ermöglicht werden, einen „persönlichen Beitrag zu einer gerechten Welt“ zu leisten. Doch welche Vorstellungen gehen mit diesem Dienst einher, der sich in einem von ungleichen Machtverhältnissen geprägten politischen Kontext bewegt? Mithilfe postkolonialer und feministischer Theorien untersucht die Autorin die Repräsentationen und Programmstrukturen. Sie fragt nach deren kolonialem Erbe und Nutzen für die Teilnehmenden. Im Fokus der Diskursanalyse steht die kritische Auseinandersetzung mit Konzepten von Entwicklung in Verbindung mit denen eines Weltbürgertums, das als pädagogische Antwort auf Globalisierungsfragen gilt.
Die Studie zeigt die Verstrickung von kolonialer Geschichte und der Gegenwart entwicklungspolitischem Engagements auf. Sie verdeutlicht, wie notwendig es ist, eine machtkritische Perspektive auf Programme dieser Art zu werfen, um global-gesellschaftliche Machtverhältnisse nicht zu reproduzieren, sondern sie verändern zu können.
englischThe volunteer service „weltwärts“ tries to facilitate a contribution of indviduals to a fairer world. However, what kind of perceptions are involved in a volunteering service positioned in a political context coined by unequal power relations? Using postcolonial and feminist theory, the author examines the representations and structures of the program. She asks about their colonial heritage and their benefits for the participants. The discourse analysis focuses on the critical debate about concepts of development in connection with concepts of global citizenship counting as a pedagogical answer to questions of globalization. The study shows the entanglement of colonial history and the presence of engagement in development cooperation. It illustrates the necessity of a critical analysis of power relations within similar programs in order to change global injustice instead of reproducing it.