Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Risiken einer zivilrechtlichen, vor allem bereicherungsrechtlichen, Rückabwicklung von gemeinsamen Einrichtungen der Tarifvertragsparteien. Dazu wird die Fehleranfälligkeit dieses Rechtsinstituts herausgearbeitet.
Ausgangspunkt sind die Beschlüsse des BAG vom 21.9.2016 und 25.1.2017, mit denen die Allgemeinverbindlicherklärungen von Tarifverträgen über gemeinsame Einrichtungen im Baugewerbe (SOKA-BAU) für unwirksam erklärt wurden. Der Gesetzgeber hat darauf mit dem Erlass des SoKaSiG reagiert. Die dagegen bestehenden verfassungsrechtlichen Bedenken werden in der Arbeit dargelegt und bewertet. Der Schutzzweck der SOKA-BAU erfordert dabei eine gesellschaftspolitische Betrachtung.
Das komplexe Gefüge der gemeinsamen Einrichtung verlangt neben der Befassung mit den bereicherungs-rechtlichen Themenkomplexen, maßgeblich der Entreicherung nach § 818 Abs. 3 BGB, die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Gesellschaftsformen als mögliche Rechtsträger.
englischThe thesis examines the risks of dissolving joint institutions of parties to a collective agreement under civil law, in particular under the law on unjust enrichment. For this purpose, the susceptibility to errors of this legal institution is highlighted. Starting point are two decisions of the Federal Labour Court, by which the declaration of general applicability of collective agreements on joint facilities in the construction industry (SOKA-BAU) were declared invalid. The legislator reacted to this by passing law on safeguarding social fund procedures in the construction industry. The constitutional objections against this are presented and evaluated in the paper. The protective purpose of the SOKA-BAU requires a socio-political consideration. The complex structure of joint institutions requires not only the consideration of unjust enrichment law issues, mainly the loss of enrichment under Section 818 (3) of the German Civil Code, but also the examination of the various forms of companies as possible legal entities.