Beim Umgang mit Erfahrungssätzen vor Gericht besteht die Gefahr, den wahrscheinlichkeitstheoretischen Fehlschluss der „Inverse Fallacy“, das Vertauschen bedingter Wahrscheinlichkeiten, zu begehen. Ein solcher Fehlschluss kann in der juristischen Entscheidungsfindung schwerwiegend sein. In der Arbeit wird mithilfe empirischer Methoden gezeigt, dass dieser Fehlschluss in zivilprozessualen Gerichtsentscheidungen, in denen ein Anscheinsbeweis herangezogen wird, zu beobachten ist und erhebliche Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung haben kann. Die Arbeit ist an der Forschungsstelle „Statistik vor Gericht“ der Professur für empirische Wirtschaftsforschung und angewandte Statistik an der Universität Bremen entstanden.
englischWhen dealing with experiential sentences in court, there is a risk of committing the probabilistic inverse fallacy, the swapping of conditional probabilities. Such a fallacy can be serious in legal decision making. Using empirical methods, the dissertation shows that this fallacy can be observed in civil procedural court decisions in which prima facie evidence is used and can have a significant impact on decision making. The dissertation was written at the Research Unit "Statistics in Court" of the Chair of Empirical Economic Research and Applied Statistics at the University of Bremen.
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