Die Bedeutung der Wahlrechte des materiellen Steuerrechts für die Steuerverkürzung nach § 370 Abs. 4 AO

Nach allgemeiner Auffassung ergibt sich die Steuerverkürzung gemäß § 370 Abs. 4 AO aus einem Vergleich der gesetzlich geschuldeten mit der infolge des Tatverhaltens festgesetzten Steuer. Dieser Vergleich beruht auf der Annahme, daß entsprechend der Regelung in § 38 AO die Steuer von Gesetzes wegen und somit unabänderlich entsteht. Der Autor weist in seiner Untersuchung die Unhaltbarkeit des herrschenden Ansatzes nach, soweit die zahlreichen steuerlichen Wahlrechte in Frage stehen. Durch deren Existenz wird die gesetzliche Steuer zu einer variablen, vom Steuerpflichtigen maßgeblich beeinflußbaren Größe, was auch der Strafrichter unter dem Gesichtspunkt der hinreichenden Bestimmtheit der Steuerstrafrechtsnorm berücksichtigen muß.