Welche Ansprüche auf gesundheitliche Versorgung kann ein lebensbedrohlich Erkrankter gegenüber dem Staat geltend machen? Während das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums zu einer gefestigten Figur der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts avanciert ist, fehlen Untersuchungen zu den Fragen nach Grund und Grenzen einer verfassungsrechtlich gebotenen gesundheitlichen Mindestversorgung. Auf Basis medizinethisch- und gerechtigkeitstheoretischer Erkenntnisse entwickelt die Autorin einen Begriff der Mindestversorgung, der im Folgenden auf seinen verfassungsdogmatischen Gehalt überprüft wird. Als rechtlicher Anknüpfungspunkt wird die Leistungs- bzw. Schutzfunktion identifiziert, deren Reichweite durch eine Weiterentwicklung des Untermaßverbotes konkretisiert wird. So werden Kriterien gewonnen, um das Spannungsverhältnis zwischen Lebensschutz und Vorbehalt des Möglichen aufzulösen.
englischWhich direct claims has a person who is suffering from a life-threatening disease against the State? Based on medical ethics and theories of justice, the book investigates the guarantee of a constitutional fundamental right to a medical minimum provision and clarifies the States duty to protect its citizens. The author identifies the aid and protection function of the fundamental rights as a starting point and carves out their range by further developing the Untermaßverbot. Thus, she establishes criteria to solve the tension between protection of life and the State’s limited ressources.