Die rechtliche Eltern-Kind-Zuordnung befindet sich aktuell im Umbruch und erlangt immer mehr Dimensionen: Der medizinische Fortschritt, die Liberalisierung bestimmter gesellschaftlicher Werte und die stärkere internationale Vernetzung haben zur Folge, dass das Recht neue Familienformen abbilden muss. In einem deutsch-französischen Rechtsvergleich werden die unterschiedlichen Ansätze bei der Lösung dieser Problemstellungen untersucht. Anders als dem ersten Anschein nach liegen die konzeptuellen Unterschiede nicht in einer anderen Gewichtung des Kriteriums der genetischen Verbindung und des Kriteriums der privatautonomen Elternschaft. Stattdessen sind die normativen Regelungen Spiegel eines grundlegend anderen gesellschaftlichen Verständnisses von Familie, Elternstellung und Kindsein.
englischDue to medical advances, the liberalisation of social norms and progressing international ties, new family models have become more and more common. Therefore, there is a growing need for the law to also reflect these new family models. This book examines the differences between French and German family law in answering old and new questions regarding the regulation of family ties in law. The book concludes that, while the two legal systems do not have a diverging hierarchy in terms of the criteria ‘bloodline’ and ‘voluntary parenthood’, the legal regulations in the two countries reveal fundamental differences in the social conceptions of parenthood, family and the best interests of a child.