Schuldrechtliche Organisationsverträge in der Unternehmenskooperation

Mit innovativen Kooperationsformen stellen sich Industrie und Handel auf Märkte ein, die raschen Veränderungen unterworfen sind. Hierbei stehen Partnerschaftssysteme, vertikales Marketing und Produktions- und Distributionsverfahren auf »Just-in-time«-Basis im Vordergrund. Mit den herkömmlichen schuldrechtlichen Erklärungsansätzen lassen sich solche intensiven zwischenbetrieblichen Kooperationen wegen ihres gesteigerten Marktbezuges nicht mehr erfassen.
Der Verfasser untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Risikoverteilung und Risikoteilung in der Unternehmenskooperation daher unter Einbeziehung von Erkenntnissen der Neuen Institutionenökonomie und der Theorie der Unternehmung. Er zeigt, wie im Übergangsbereich zwischen Markt und Hierarchie Anpassungsmechanismen und Pflichten zu kooperativem Verhalten Merkmale einer schuldrechtlichen Organisationsstruktur hervorbringen. Im Ergebnis erweisen sich die innovativen, komplexen Formen der Kooperation als schuldrechtliche Organisationsverträge, auf die das Gesellschaftsrecht anzuwenden ist.
Die Arbeit richtet sich an Wirtschaftsjuristen ebenso wie an Ökonomen.