Der Abfallbegriff im Strafrecht

Die umweltgefährdende Abfallbeseitigung steht in der polizeilichen Kriminalstatistik mittlerweile an erster Stelle der Umweltdelikte. Gleichzeitig hat der Abfallbegriff mit der Verbreitung des Recyclings seine festen Konturen verloren. Reichte es vor wenigen Jahren noch aus, einen Stoff schlicht als »endgültig reif für die Schutthalde« zu qualifizieren, so kommt es nun vielfach darauf an, das Segment innerhalb des Stoffkreislaufes zu bestimmen, in welchem eine Sache dem Abfallrecht unterworfen sein soll. Die Studie von Harald Riettiens untersucht, ob der Abfallbegriff des öffentlichen Rechts – an den sich der des Strafrechts grundsätzlich anlehnt – zur Lösung dieses Problems in der Lage ist.