Die außervertragliche Haftung der EG für ihre Organe

Die fortschreitende europäische Integration und die damit verbundene Übertragung nationaler Hoheitsbefugnisse auf die EU führen zwangsläufig zu vermehrten Eingriffen der Gemeinschaftsorgane in die Rechtssphäre der Bürger. Die Frage des sekundären Rechtsschutzes in Form von Schadensersatzansprüchen bei rechtswidrigen Eingriffen gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.
Ausgehend von der Haftungsnorm des Art. 215 II EGV entwickelt die Verfasserin ein allgemeines Haftungsmodell und untersucht die verschiedenen Organe der EU auf ein haftungsauslösendes Verhalten. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf die Rechtsprechung des EuGH. Auch für Nichtorgane, wie z.B. die Europäische Zentralbank, werden Haftungsmodelle erarbeitet. Ausgangspunkt ist jeweils eine rechtsvergleichende Untersuchung des Staatshaftungsrechts der EU-Mitgliedstaaten unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Gemeinschaftsrechts.
Abschließend wird die durch das Francovich-Urteil des EuGH geschaffene gemeinschaftsrechtliche Staatshaftung der Mitgliedstaaten vorgestellt und werden ihre Auswirkungen auf die außervertragliche Haftung der EU geprüft.