Helmut Ridder

Gesammelte Schriften
Nomos, 1. Auflage 2010, 799 Seiten
Buch
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ISBN 978-3-8329-4520-6
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Beschreibung
Prof. Dr. Helmut Ridder (1919 – 2007) war ein herausragender kritischer Verfassungsrechtslehrer und Politikwissenschaftler der Nachkriegsgeschichte. Verfassungswirklichkeit und Verfassungsrecht konfrontierte er in einem aufgeklärten Positivismus auf der Basis des dem Grundgesetz zugrunde liegenden historischen Kompromisses. Er trug dazu bei, dass die Grundrechte lebendig wurden, und mobilisierte die Erfahrungen vor allem aus der gescheiterten Weimarer Republik, um die innere Aneignung demokratischer Strukturen auch in den Zeiten des Kalten Krieges zu befördern. Er konzipierte und interpretierte eine soziale Ordnung des Grundgesetzes, die von zentralistischer Verwaltungswirtschaft gleich weit entfernt war wie von radikalem Marktliberalismus. Er bezog bei allen bedeutenden historischen Konflikten bis zur Wiedervereinigung dezidiert Stellung, so dass aus der hier anlässlich seines 90. Geburtstages vorgelegten Auswahl seiner Schriften ein verfassungsrechtliches Gegenbild mit den verschütteten Alternativen entsteht. Sein Werk gehört somit zum Bildungskanon eines jeden kritischen Juristen. Ridders umfassendes historisches Wissen, seine analytische Begriffsschärfe und sein hochliterarischer Stil machen die Lektüre seiner Texte auch für nachfolgende Generationen zu einem intellektuellen Vergnügen voller Denkanstöße.
Bibliografische Angaben
Bibliografische Angaben
Auflage 1
ISBN 978-3-8329-4520-6
Untertitel Gesammelte Schriften
Erscheinungsdatum 08.12.2009
Erscheinungsjahr 2009
Verlag Nomos
Ausgabeart Hardcover
Sprache deutsch
Seiten 799
Copyright Jahr 2010
Medium Buch
Produkttyp Wissenschaftsliteratur
Rezensionen
»Den Herausgebern dieser Sammlung ging es im Gegenteil darum, die Besonderheit und das Hervorstechende des Verfassungsdenkens Ridders herauszumeißeln, und dazu haben sie aus seinen insgesamt etwa 500 dokumentierten Arbeiten 32 Texte ausgewählt, die sie 15 Themenbereichen zugeordnet haben... das ist Teil des unvermeidbaren Streits über konkurrierende Demokratiekonzepte, der mehr oder weniger offen auch in der Verfassungsrechtswissenschaft ausgetragen wird. In diesem Streit stellt Ridders Grundgesetzkonzeption der demokratischen Perfektibilität einen unverzichtbaren Markstein dar. Den Herausgebern des hier vorgestellten Ridders Digest, wie Ridder selbst einmal ironisch sein Werk bezeichnete, gebührt das Verdienst, durch die Veröffentlichung wichtiger Zeugnisse dieser Konzeption darauf nachdrücklich aufmerksam gemacht zu haben.«
Ulrich K. Preuß, Der Staat 2/14

»Helmut Ridder war einer der letzten großen Theoretiker des bundesrepublikanischen Sozialstaates... Jetzt haben einige seiner Schüler, unter ihnen der Bundesrichter Dieter Deiseroth und der ehemalige Bundesminister Frank-Walter Steinmeier, seine Gesammelten Schriften herausgegeben: Auf glänzend formulieren sechs Seiten umreißen sie das Lebenswerk des Meisters... Es lohnt sich, ihm nachzugehen... Lest die Klassiker!«
Prof. Dr. Christoph Nix, Polen und wir 2/12

»Der nun von Dieter Deiseroth, Peter Derleder, Christoph Koch und Frank-Walter Steinmeier herausgegebene Band versammelt wichtige Texte Ridders und gibt damit einen Überblick über die zentralen Thematiken dessen Werks... Die im Band zusammengestellten Texte bieten insgesamt einen guten Überblick über die Spannbreite des Schaffens von Helmut Ridder. Sie machen die Schnittstellen zwischen fundierter wissenschaftlicher Forschung auf der einen Seite und dem Blick auf die gesellschaftlichen und rechtspolitischen Dimensionen vermeintlich nüchterner wissenschaftlicher Erkenntnis auf der anderen Seite deutlich. Mit den Schriften Ridders sind entscheidende Texte der Diskussion um die normative Begründung wie auch die faktische Ausgestaltung der sozialen Ordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik sowie zu wichtigen rechs- und verfassungspolitischen Fragestellungen und Konflikten der Bundesrepublik gebündelt zugänglich. Der Band ist nicht nur für die Entwicklung der Verfassungstheorie interessant, sondern stellt auch eine wichtige Primärquelle zu den rechtspolitischen Debatten bis zur Wiedervereinigung dar. Darüber hinaus bieten die "Gesammelten Schriften" auch für aktuelle Debatten eine Fülle von Material. Gerade die Diskussion um das "soziale Europa" wie sie seit einiger Zeit in der europäischen Sozialdemokratie geführt wird, könnte wichtige Impulse auch aus der Rechtswissenschaft erhalten. Helmut Ridders Analysen zur Bedeutung gerade von sozialen Rechten könnten hier - bei aller Vorsicht im Hinblick auf ihren historischen Enstehungshintergrund - noch gute Anregungen geben.«
Thilo Scholle, Archiv für Sozialgeschichte Januar 2012

»Hand aufs Herz: Kennen Sie Ridder? Helmut Ridder? Ja? Gut! Nein? Umso besser! In beiden Fällen können Sie sich darüber freuen, dass Sie nun sein Werk in Auswahl erwerben und lesen können... Sprachlich habe ich ihn - und ich fühle mich durch die Lektüre der Gesammelten Schriften, wie auch durch dieses Zitat der Herausgeber, bestätigt - immer als den Arno Schmidt der Juristen empfunden... Welch ein Kosmos! Und wer da noch Themen vermisst und meint, es gebe bedeutsame öffentlich-rechtliche Fragen der deutschen und der für Deutschland bedeutsamen internationalen Politik der Nachkriegszeit, mit denen sich Ridder nicht befasst und bei denen er sich nicht in die öffentliche Debatte eingemischt hätte, der täuscht sich... Aber jegliche Auswahl wird immer Fragen aufwerfen. Und um es noch einmal zu sagen: Man findet jedenfalls alles dem Titel nach im Schriftenverzeichnis.«
Hans-Ernst Böttcher, Betrifft Justiz 105/11

»Es wurde höchste Zeit, dass einer der bedeutendsten Verfassungsrechtswissenschaftler aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit der Herausgabe seiner wichtigsten Werke posthum geehrt und dadurch zugleich einem breiteren Publikum nähergebracht wurde.«
Hans-Peter Schneider, AöR 2/11

»Mit der Herausgabe dieser Schriften haben die Herausgeber allerdings viel und sehr Verdienstvolles dafür getan, dass Ridders Werk die ihm zukommende Beachtung erhalten kann damit sich die Orientierung am Gesetz im Sinne eine kritischen Positivismus durchsetzt, die Trennung von Staat und Gesellschaft aufgehoben wird und die Demokratie als ihrer beider umfassendes Prinzip sich verwirklicht.«
Ossietzky 14-15/10

»Resümierend kann festgehalten werden, dass den Herausgebern eine gelungene Auswahl aus dem Werk Ridders geglückt ist, die vor allem dazu dient, Ridder denjenigen (wieder) vorzustellen, die ihn bisher noch nicht kannten oder die seine rechtspolitologischen Qualitäten vergessen haben.«
Samuel Salzborn, Kritische Justiz 2/10

»und schon deshalb bleiben Ridders Schriften aktuell, die jetzt endlich "gesammelt" und für neue Leser verfügbar sind.«
Robert Chr. van Ooyen, www.zpol.de April 2010

»Welche Mühe macht es einen solchen Band mit rund 800 Seiten herauszugeben. Bescheiden kommen seine Schüler, Hochschullehrer, und unter Ihnen der Bundesrichter Dieter Deiseroth und der ehemalige Außenminister Frank Steinmeier daher: Auf glänzend formulierten sechs Seiten umreißen sie Ridders Lebenswerk: es ist der Versuch, das Verhältnis von Staat und Gesellschaft im 20. Jahrhundert zu klären, normativ zu erfassen und seine emanzipatorische Veränderungspotentiale auszuloten...Ridder lesen ist mühsam, weil er sich manchmal zu verlieren scheint, dabei macht er aber neue Türen auf. Er erinnert Juristen und Sozialarbeiter, dass man gut daran tut, Tucholsky und Brecht, die Brüder Grimm und Väterchen Marx nicht zu vergessen, das sich das Denken und die Aufgabe des Intellektuellen lohnt, Mahner und Analytiker zu sein und dass der Sozialstaat noch eine andere Farbe hat, statt grau, die Farbe des Regenbogens.«
Ra Prof. Dr. Christoph Nix, www.socialnet.de Februar 2010
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