Judenbilder in der deutschen Beschneidungskontroverse

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Details
In Deutschland entspannt sich 2012 eine vehement geführte Kontroverse um kulturell-religiöse Vorhautbeschneidungen von männlichen Säuglingen und Jungen. Obwohl diese Kontroverse eine enorme Wirkung auf Jüdinnen/Juden hatte, blieb sie von der deutschsprachigen Antisemitismusforschung weitestgehend unbeachtet. Die Studie nimmt die Argumentationen der BeschneidungsgegnerInnen in den Blick und rekonstruiert die enthaltenen Judenbilder sowie deren Verhältnis zu antisemitischen Motiven. Die empirische Analyse basiert auf einem umfassenden Textkorpus, der sich aus medizinischen, psychoanalytischen und rechtswissenschaftlichen Publikationen sowie Artikeln aus Tageszeitungen, Online-Kommentaren und narrativen themenzentrierten Interviews mit BeschneidungsgegnerInnen zusammensetzt. Indem das Verhältnis von Antisemitismus und der Ablehnung von kulturell-religiösen Vorhautbeschneidungen präzise herausgearbeitet wird, lassen sich Facetten der Kontroverse als Ausprägungen eines gegenwärtigen Antisemitismus verstehen.
2020 ausgezeichnet mit dem Preis des Stiftungsrates der Universität Göttingen für „Herausragende Nachwuchspublikationen“.
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Auflage 1
ISBN 978-3-8487-5094-8
Erscheinungsdatum 24.10.2018
Erscheinungsjahr 2018
Verlag Nomos
Ausgabeart Softcover
Sprache deutsch
Seiten 476
Rezension
»Eine mustergültige antisemitische Kontroverse... Dana Ionescu hat eine Analyse der Beschneidungsdebatte von 2012 vorgelegt, die es in sich hat... Die Verknüpfung der Diskursanalyse mit der qualitativen Analyse von Interviews überzeugt dabei ganz besonders.«
Dr. Johannes Platz, DIG Magazin, 48

»Mit etwas Abstand zur Debatte liefert Dana Ionescu mit "Judenbilder in der deutschen Beschneidungskontroverse" eine ruhige und sachliche Bestandsaufnahme. Dabei bringt sie den wissenschaftlichen Sachstand zusammen und bereichert ihn um weitere Fragen und Analysen aus der Antisemitismus-Forschung. Der Ertrag der Arbeit ist auf jeden Fall sehr gut - und sollte so zur Lektüre des Bandes einladen.«
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, socialnet.de Februar 2019

»wichtige[r] Beitrag zur Erforschung von Antisemitismus und Minderheitenpolitik in Deutschland… Ionescu leistet in der Arbeit weitaus mehr als der Titel und das Methodenkapitel erwarten lassen: Sie spürt nicht nur antisemitischen Judenbildern in der Debatte nach, um diese dann entlarvend auszustellen. Vielmehr lässt sie sich bei ihrer Analyse auf die Argumentation in der Sache ein: Inwiefern handelt es sich bei der Beschneidungspraxis wirklich um eine Verletzung der beschnittenen Säuglinge bzw. Kinder oder ihrer Rechte? Handelt es sich bei der Legalität der Beschneidung und der gleichzeitigen Illegalität weiblicher Genitalverstümmelung wirklich um Geschlechterdiskriminierung? Welcher Argumentationsspielraum besteht und welche Art der Argumentation ist angesichts der teils recht unsicheren Sachlage rational vertretbar?«
Floris Biskamp, sehepunkte.de März 2020
Medium Buch
Produkttyp Wissenschaftsliteratur
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